Beim Tschechischlernen gedacht:
(Letzte Änderung: 2006-08-04 10:18)

Wie seltsam es ist, dass so ein kleines Land wie die Tschechoslowakei in zwei noch viel kleinere Laender zerfallen konnte und dennoch genug Menschen da sind dass sie sowas wie ein Nationalgefuehl entwickeln und sich tatsaechlich als je ein Land fuehlen. Dass trotzdem noch genug Menschen da sind, die die Sprache sprechen und am Leben halten. 10 Millionen Einwohner, anderswo fuellen die nicht einmal eine Stadt.
Andererseits, andere koennen's ja auch: die Niederlande, Daenemark, Belgien (auch wenn die keine eigenen Sprachsorgen haben). Israel natuerlich. Luxemburg.
Und dann faellt mir auf, wieviele der Laendergiganten aus Kolonien entstanden sind und ihre Sprache von den Eroberern uebernommen haben. Der Sonderfall ist nicht das kleinflickenartige Europa. Gaebe es den Drang nach Eroberung und Reichtum nicht, die Welt saehe ueberall so aus.
(Nein. Natuerlich kann man nicht sagen, was waere, gaebe es diesen Drang nicht. Wir koennten zum Beispiel auch alle noch in afrikanischen Lehmhuetten sitzen.)
 

Kaffeebarkettenbesuche
(Letzte Änderung: 2006-08-03 11:47)

Wenn ich koennte, wuerde ich jeden Tag dort fruehstuecken. Nein, streichen Sie das. Wenn ich dazu nicht so frueh aufstehen muesste, wenn ich also statt um 11 Uhr erst um 12 Uhr oder spaeter zu arbeiten anfingen muesste (was ja so wie es ist auch schon sehr schoen ist), wuerde ich oefter den Umweg ueber die Innenstadt machen, der kein Umweg ist sondern exakt zusaetzlicher Weg, weil die Firma genau zwischen meiner Wohnung und der Innenstadt liegt, und dort Apple Bread, Milchkaffee, Zigaretten und Buecher fruehstuecken. "Dort" ist eine Black Bean Filiale in der Fussgaengerzone, in der es mir gut geht, sobald ich durch die Tuer getreten bin. So wie es in jedem Starbucks gleich riecht und mir damit zweifelhafte (na, meist ganz passable) Erinnerungen an beruflich motivierte Aufenthalte in den USA in den Kopf weht, so ist diese orange-braune deutsche Interpretation des Konzeptes, so sehr ich mich davor straeuben moechte, auf "Konzepte" und "Kaffee Experience" und Marketing ueberhaupt reinzufallen, fuer mich inzwischen ein Inbegriff von Wohlbefinden.
An vielen Tagen genuegt alleine das Dortsitzen und Einwenigkonsumieren, um meine Laune wieder zu flicken, die angeschlagen ist von den Idioten die mich umgeben und der Situation, die noch nicht schlimm genug ist, sie final zu aendern, aber dennoch sehr viel Kraft kostet. (schoen, wie allgemein man das schreiben kann, es koennte in jeder verdammten Firma dieser Welt sein, sie sind alle gleich. Menschen sind alle gleich.) Nur heute ist es fuer ein Fruehstueck dort schon ein bisschen spaet. Ich werde also meine Mittagspause in der Stadt verbringen...
 

Lughnasadh
(Letzte Änderung: 2006-08-02 06:45)

Kaelte, zum ersten Mal seit Wochen. Warme Milch mit Chai-Sirup aus der Kaffeekette (aus der guten, nicht Starbucks). Erinnerungen in Geruch, Gefuehl, Koerperhaltung, dem Windhauch auf der Haut, nachts. Einer von vielen Herbsten, einer mehr, wartend hinter der Tuer, nachts schon nach uns die Hand ausstreckend.
Wuensche mir, ein Schreiber zu sein, die Stimmung einfangen zu koennen. Also, besser als das hier. Soviele Geschichten meines Lebens fingen mit so einem Windhauch an, und wo sind sie jetzt? In der Koerpererinnerung gefangen, manchmal eine leise Melancholie, mehr nicht. Als ob ich sie nicht ertruege, zeigten sie sich.
 

Was willst du noch erreichen im Leben?
(Letzte Änderung: 2006-07-27 21:11)

Hier kann man sammeln, welche Ziele man verfolgt, anderen davon erzaehlen, und sich natuerlich auch inspirieren lassen, wenn man gerade gar nicht recht weiss wohin mit und in diesem Leben. Und da ich diesbezueglich derzeit voellig ohne Plan bin, surfe ich schon seit zwei Tagen gluecklich ueber diese Seite und sinniere darueber nach, wie es sich wohl anfuehlen wuerde nach Suedamerika zu reisen, Fotograf zu werden oder eine Familie zu gruenden... na, besser nicht. Irritiert bin ich nur ueber die vielen Kinder und Studenten dort, aber dass langsam auch ich aelter werde kann ich ja auch nicht ewig verdraengen.
;-)
 

Sprachen
(Letzte Änderung: 2006-07-27 11:13)

Wenn es eine Leidenschaft gibt, derer ich nicht muede werde, so sind es fremde Sprachen -- sie zu hoeren, auf der Strasse oder irgendwo im Ausland, sie einzuordnen, nach Familien und Gruppen zu sortieren, einige Brocken wiederzuerkennen aus dem, was ich schon kenne, und natuerlich sie neu zu erlernen, nur um des Lernens willen, oder um irgendwann tatsaechlich zu verstehen, was die Leute am Nebentisch reden oder was die Zeitung mit den komischen Buchstaben schreibt.
Leider war die Leidenschaft bisher immer staerker als mein tatsaechliches Durchhaltevermoegen, so dass ich wirklich brauchbar eigentlich nur Englisch spreche und verstehe, das allerdings fliessend und near-native.
Fuer Franzoesisch habe ich einen wunderbaren Podcast gefunden. Die Lektionen sind sehr gut gemacht (Lehrsprache ist allerdings Englisch, das mag den einen oder die andere stoeren), die Audioqualitaet ist perfekt. Hoffentlich halten die beiden ein paar Monate durch, der Anfang ist vielversprechend.
 

Das Wetter.
(Letzte Änderung: 2006-07-23 00:06)

Warum soll ich etwas anderes schreiben als alle anderen auch? Es ist warm, viel zu warm, und so trocken, dass ich mich in mediterranen Gefilden waehne. Das ist nicht gut, das ist schlecht, ich mache mir Sorgen um die Baeume und um die Bauern, denen die Ernte auf den Feldern verdorren wird. Natuerlich verhungert hier niemand mehr deswegen, ein Segen der Moderne.
Heute Sex vor der offenen Terrassentuer (nicht einsehbar) und kuehlem Vorgewitterwind auf der Haut. Wie zelten, nur viel bequemer, und ich habe mich doch dabei erwischt, hin und wieder hochzublinzeln ob denn auch wirklich keiner guckt. Gucken kann. Dieses Land ist ueberbevoelkert, nie hat man wirklich seine Ruhe.
 

Testeintrag
(Letzte Änderung: 2006-07-22 16:34)

Fuer MacJournal. Das kann Umlaute, ich kann sie nicht, weil ich dann meine Tastatur nach Jahren, ach was sag ich, Jahrzehnten wieder auf deutsch umstellen muesste, und das mache ich auch fuer euch geehrte Leser nicht. Sorry.